Harry Schaack

EDITORIAL

LIEBE LESER,

mancher sieht Schach durch das Internet mit völlig neuen Augen, hat seine Spielgewohnheiten umgekrempelt, kennt seine Vereinskameraden nicht mehr. Andere stehen dem jungen Medium abwartend bis desinteressiert gegenüber. Im Internet wird über Schach gechattet, sind neue Trainingsmethoden möglich, Spielpartner rund um die Uhr verfügbar – nur fair gespielt wird nicht immer. KARL will das Phänomen von allen Seiten beleuchten.

Wie sich das Vereinsleben unter dem Eindruck der neuen Möglichkeiten gestalten kann, zeigt Fernando Offermann in seinem Artikel, der von Erik Schiemann fotografisch untermalt wird. Über Wollen und Werden des Schachs im Internet sprach KARL mit Mark Crowther (The Week In Chess), Matthias Wüllenweber (ChessBase), Jürgen Daniel (Chessgate) und Axel Fritz (Schach.com). Und in der Mitte des Heftes auf S.34/35 finden Sie die besten Schachseiten im Internet – zum Raustrennen, wer mag.

Unsere eigene Internetseite ist übrigens noch im Aufbau begriffen, die Fortschritte können aber unter www.karlonline.org mitverfolgt werden.

Nicht nur der Schwerpunkt ändert sich von Ausgabe zu Ausgabe. KARL entwickelt sich auch inhaltlich weiter. Eine Fotorubrik „Blitzlicht“ kommt im vorderen Heftteil dazu. Ausserdem porträtieren wir fortan unter „Profil“ Spielerpersönlichkeiten.

Ab S. 55 können Sie die schachliche Entwicklung Alexander Grafs nachvollziehen. Seine Lieblingspartie (eigentlich sind es zwei) zeigt Peter Swidler. Es sei darauf hingewiesen, dass nicht alle Rubriken (wie etwa „Grüße aus…“) regelmäßig erscheinen können, aber dennoch fester Bestandteil unseres Konzeptes sind.

A propos Grüße. Seit der letzten Ausgabe haben wir viele ermutigende Zuschriften erhalten. Oft ist uns die Frage gestellt worden, wie der Name unseres Magazins zustande kam. Dies sei hiermit aufgelöst: Vor 18 Jahren, lange vor Fritz also, haben sich die Schachfreunde Schöneck in demokratischer Abstimmung für eine „Vereinszeitung für Kommunikation, Ansichten, Realitäten und Lorbeerkränze“, kurz KARL entschieden.

Möge dieses Heft auch zur Orientierung im Virtuellen dienen, hoffen wir doch, dass Sie, liebe Leser, dem wirklichen Schachleben weiterhin erhalten bleiben – und Ihren Freunden von KARL erzählen.

Harry Schaack